Projektergebnisse
Das Projekt ProSuffizienz verfolgt mehrere Ziele. Das Hauptaugenmerk liegt darauf, das Verbrauchsverhalten von Eigenheimbesitzenden mit Photovoltaikanlage wissenschaftlich fundiert zu analysieren. Darauf aufbauend sollen Strategien und Informationen für einen effizienten und suffizienten Umgang mit Energie in privaten Prosumer-Haushalten entwickelt werden.
ProSuffizienz läuft seit Herbst 2023, und nun liegen die ersten Ergebnisse des Projektes vor. So ist außer dem StromanwendungsCheck (einem Analysetool für den Stromverbrauch im Haushalt) auch ein anschauliches Praxis-Beispiel („PraxisCheck“) entstanden, das zeigt, welche Schritte bei der Installation einer PV-Anlage beachtet werden müssen und nützliche Tipps gibt. Der seit Projektbeginn durchgeführte Feldversuch dauert noch an und wird bis Ende 2025 erste Ergebnisse liefern sowie der für Anfang 2026 geplante Prosumingspiegel, der den Vergleich des eigenen Stromverbrauchs mit anderen Prosumer-Haushalten ermöglichen wird.
Der StromanwendungsCheck: Analysetool für Haushaltsstrom
Mit dem StromanwendungsCheck wurde ein Haushaltsstrom-Analysetool umgesetzt, mit dem Endverbraucher*innen mit und ohne PV-Anlage den Stromverbrauch im eigenen Haushalt detailliert analysieren können. Dabei werden auch geräte- und verhaltensspezifische Parameter sowie relevante Metadaten wie Haushaltsgröße und Wohnfläche berücksichtigt. Die Ergebnisse werden auch visuell dargestellt. Damit sollen Haushalte motiviert werden, sich mit den einzelnen Haushaltsbereichen (wie Waschen und Kochen) zu befassen und ihren Energieverbrauch je nach Potenzial zu senken.
Der StromanwendungsCheck wird auch über die Projektlaufzeit hinaus verfügbar bleiben.
Projektergebnisse im PraxisCheck: Erfahrungsbericht eines Teilnehmerhaushaltes
Für eine möglichst realitätsnahe und anschauliche Darstellung der Projektergebnisse wurde ein sog. PraxisCheck erstellt: Ein teilnehmender Haushalt wurde vor, während und nach der Installation einer PV-Anlage begleitet. Im dazu entstandenen Erfahrungsbericht zeigt sich, welche Meilensteine bei der Planung und Inbetriebnahme der Anlage beachtet werden sollten. Außerdem enthält er praktische Tipps für Eigenheimbesitzer*innen, die sich ebenfalls für die Nutzung von Photovoltaik interessieren. PraxisCheck: Familie Greißner auf ihrem Weg zur PV-Anlage:
Im weiteren Projektverlauf wird begleitend zum Video auch ein umfassender Artikel entstehen. Er soll zusätzliche Informationen enthalten – nicht nur zur PV-Anlage selbst, sondern auch zu ihrer suffizienten Nutzung.
Der Prosumingspiegel: Benchmark für Prosumer-Haushalte
Im Rahmen des Projekts entsteht der Prosumingspiegel, der Anfang 2026 veröffentlicht wird. Er soll Prosumer-Haushalten, die eigenen Strom erzeugen und verbrauchen, eine Einschätzung ermöglichen, wo sie mit ihrem Stromverbrauch im Vergleich zu anderen ähnlichen Haushalten stehen. Er stellt anhand berechneter Benchmarks des Stromverbrauchs einfache Kennzahlen dar und berücksichtigt dabei neben der PV-Eigenerzeugung auch die Sektorkopplung, also die Verzahnung der unterschiedlichen Energiebereiche Strom, Wärme und Mobilität im Haushalt.
Ergebnisse des Feldtests
Im Rahmen eines digitalen Feldtests werden seit Anfang 2024 Eigenheimbesitzer*innen, die den Bau einer PV-Anlage planen und umsetzen, über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren begleitet. Dabei werden sowohl detaillierte Daten zur Stromnutzung erhoben als auch subjektive Einschätzungen zum Stromverbrauchsverhalten durch Befragungen gesammelt.
Ziel ist es, quantitativ und qualitativ zu analysieren, ob und wie sich nach der Installation einer PV-Anlage die Geräteausstattung und das Nutzungsverhalten ändern. Daraus können Ansatzpunkte für Suffizienzstrategien entwickelt werden. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse gewonnen werden, wie sich Prosumer-Haushalte mit und ohne Sektorkopplungstechnologien hinsichtlich des Umgangs mit (eigenem) Strom voneinander unterscheiden.
Zum durchgeführten Feldtest werden Ende 2025 die ersten Ergebnisse vorliegen.