Neuer Stromspiegel für Deutschland: Ist Ihr Stromverbrauch zu hoch?

3-Personen-Haushalt kann jährlich bis zu 310 Euro sparen / Breites gesellschaftliches Bündnis unterstützt das Klimaschutzprojekt / 144.000 Verbrauchsdaten ausgewertet

Teasergrafik für den Stromspiegel 2016

Berlin, 21. April 2016. Ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt kann jährlich 1.100 Kilowattstunden (kWh) Strom sparen. Das entspricht 310 Euro und rund 600 Kilogramm CO2-Emissionen. Diese Zahlen gehen aus dem neuen Stromspiegel für Deutschland hervor, den das Bundesumwelt-ministerium heute gemeinsam mit Partnern aus Forschung, Wirtschaft und Verbraucherschutz veröffentlicht hat. 144.000 Verbrauchsdaten deutscher Haushalte wurden dafür ausgewertet. So verbraucht ein durchschnittlicher 3-Personen-Haushalt in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus 2.900 kWh Strom im Jahr. Ein Haushalt gleicher Größe in der effizientesten Stromspiegel-Kategorie kommt hingegen mit 1.800 kWh oder weniger aus. 

Ministerin Hendricks: Stromsparen ist Klimaschutz

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Mit dem Stromspiegel können die Haushalte leicht feststellen, wie groß ihr Stromspar-Potenzial ist. Stromsparen gehört zu den zentralen Maßnahmen für den Klimaschutz. Dabei kann jeder mitmachen, auch mit kleinen Maßnahmen wie abschaltbaren Steckdosenleisten oder sparsamen LED-Lampen.“ 

Mit der eigenen Stromrechnung und den bundesweiten Vergleichswerten des Stromspiegels können Privathaushalte den eigenen Verbrauch einordnen, zum Beispiel als „gering“, „mittel“ oder „sehr hoch“. Dabei berücksichtigt der Stromspiegel auch die Wohnsituation. Faktoren wie Haushaltsgröße, Gebäudetyp und die Art der Warmwasserbereitung fließen in das Ergebnis ein und ermöglichen ein differenziertes Bewerten. Die Stromspiegel-Broschüre ist bei allen Projektpartnern erhältlich und kann auf www.stromspiegel.de heruntergeladen werden. Dort finden Verbraucher auch konkrete Tipps und Beratungsangebote zum Stromsparen.

Jährliche Stromkosten: 400 Euro pro Person

Jeder Deutsche verbraucht pro Jahr im Schnitt 1.400 kWh Strom. Das entspricht Stromkosten von 400 Euro. Wird das warme Wasser in Bad und Küche elektrisch erhitzt, erhöht sich der Verbrauch um 27 Prozent oder 400 kWh. Das trifft auf knapp ein Drittel aller Haushalte in Deutschland zu. Neben der elektrischen Warmwasserbereitung und der Haushaltsgröße beeinflusst vor allem der Gebäudetyp den Stromverbrauch. Beispielsweise verbraucht ein Haushalt in einer Wohnung im Mehrfamilienhaus durchschnittlich 37 Prozent weniger Strom als ein vergleichbarer Haushalt im Einfamilienhaus. Außenbeleuchtung, Garten, Garage oder der Strom für die allein genutzte Heizungspumpe machen sich dort zusätzlich bemerkbar.

Stromsparen: Stromsparinitiative bündelt Angebote für Verbraucher

Stellen Haushalte mit dem Stromspiegel einen erhöhten Stromverbrauch fest, unterstützt sie die Website www.stromspiegel.de beim Umsetzen von Sparmaßnahmen. Dort finden Verbraucher die Angebote verschiedener Akteure im Bereich Stromsparen – von konkreten Stromspar-Tipps über Beratungsangebote vor Ort bis hin zum StromCheck. Dieser kostenlose Online-Ratgeber hilft beim Aufspüren von Stromfressern.

Stromspiegel 2016: in sieben Kategorien von grün bis rot

Der Stromspiegel für Deutschland 2016 bewertet den Verbrauch erstmals in sieben Kategorien statt wie bislang in vier. Wie beim EU-Energielabel bedeutet „grün“ (Klasse A) einen geringen Verbrauch und „rot“ (Klasse G) einen sehr hohen Verbrauch. Private Haushalte können so ihren Stromverbrauch noch besser einordnen. 

Über den „Stromspiegel für Deutschland“ und „Die Stromsparinitiative“

Der Stromspiegel für Deutschland liefert bundesweit gültige Vergleichswerte für den Stromverbrauch von Privathaushalten. Grundlage dafür sind 144.000 Verbrauchsdaten deutscher Haushalte. Der Stromspiegel ist das Ergebnis eines breiten gesellschaftlichen Bündnisses von Verbraucherorganisationen, Forschungseinrichtungen, Energieagenturen und Wirtschaftsverbänden. Gemeinsam wollen sie die Energieeffizienz erhöhen und einen wichtigen Beitrag für den Klimaschutz leisten. Projektpartner sind Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Bundesverband der Energie- und Klimaschutzagenturen Deutschlands e. V. (eaD), Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. (BDEW), co2online gemeinnützige GmbH, Deutsche Energie-Agentur (dena), Deutscher Mieterbund (DMB), EnergieAgentur NRW, HEA – Fachgemeinschaft für effiziente Energieanwendung e. V., Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), Öko-Institut e. V., Verband kommunaler Unternehmen (VKU) und Verbraucherzentrale Energieberatung.

Der Stromspiegel wird im Rahmen der Stromsparinitiative (https://www.stromspiegel.de) veröffentlicht. Diese Initiative wurde vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit 2012 gestartet, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Vor allem private Haushalte in Deutschland sollen motiviert werden, ihren Stromverbrauch zu verringern und somit weniger Treibhausgase zu verursachen. Das Kampagnenbüro der Stromsparinitiative ist bei co2online angesiedelt.

Hinweis an die Redaktionen

Die Preisangaben basieren auf der BDEW-Strompreisanalyse 2016. Der durchschnittliche Strompreis in Deutschland liegt bei 28,69 Cent/kWh für einen Musterhaushalt mit 3.500 kWh/Jahr. Die Werte in der Pressemeldung sind Orientierungswerte und variieren im Einzelfall je nach Stromtarif. Liegt der individuelle Tarif darunter, verringern sich die Kosten in den genannten Rechenbeispielen leicht. Liegt er darüber, erhöhen sie sich entsprechend. 

Eine druckfähige Version der Stromspiegel-Vergleichstabellen, Pressefotos und Logos finden Sie auf https://www.stromspiegel.de/presse/.